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Fasching/Karneval 2019

„Helau!“ und „Alaaf!“ Das sind die bekanntesten Narrenrufe, die sich die Menschen während des Karnevals zurufen. „Alaaf“ hört man besonders im Rheinland. In Düsseldorf rufen sie „Helau“. Da sich die Menschen, die am Karneval teilnehmen, oft etwas „verrückt“ benehmen, nennt man sie „Jecken“ oder „Narren“.

Den Begriff Karneval benutzt man überwiegend im Rheinland. Die Städte Köln, Düsseldorf, Mainz und Aachen sind besonders bekannt für die ausgelassenen Feste rund um die Karnevalszeit. In Bayern, Thüringen und Brandenburg sagt man Fasching. Die „Fastnacht“ feiert man hauptsächlich in Franken, Hessen, Pfalz, Baden und Schwaben.

Warum feiern wir Fasching/Karneval?

Da die Ursprünge des Faschings schon sehr weit zurück liegen, kann man nicht genau sagen, woher dieser Brauch eigentlich kommt. Heute geht man davon aus, dass es sogar drei Wurzeln hierfür gibt:

1. Alemannische Fastnacht

Unsere Vorfahren, die alten Germanen, feierten im Frühling ein wildes Fest um die bösen Wintergeister zu vertreiben und somit die kalte Jahreszeit zu beenden. Sie setzten sich gruselige Masken auf und machten mit ihren Trommeln und Rasseln einen ohrenbetäubenden Lärm. Aus den Masken sind heute Kostüme aller Art geworden – meistens sind diese bunt und lustig.

2. Fastenzeit im zwölften Jahrhundert

Ein zweiter Ursprung geht bis ins zwölfte Jahrhundert zurück. Um den Glauben der Menschen zu stärken, hat der Papst eine jährliche Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Karsamstag verordnet. Die Menschen sollten mehr beten und dafür weniger essen. Besonders Fleisch war streng verboten. Dies erklärt auch die Bezeichnung Karneval. Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und „Carne vale“ bedeutet in etwa „Fleisch, lebe wohl“. Vor der strengen Fastenzeit haben es sich die Menschen dann noch einmal richtig gut gehen lassen und ausgiebig gegessen und gefeiert.

3. Das Saturnalienfest

Im alten Rom wurde früher das „Saturnalienfest“ gefeiert, welches als weiterer Ursprung für unser heutiges Karnevalsfest steht. Für einen Tag waren die Herren und ihre Sklaven „gleichgestellt“. Es kam sogar vor, dass die vornehmen Herren ihre Sklaven bedient haben. Heute spiegelt sich diese Tradition in den „Büttenreden“ wieder. Das Volk erhebt das Wort und hält lustige Reden. Dabei werden so manche Witze auf Kosten unserer Politiker und Staatsoberhäupter gemacht.

Die fünfte Jahreszeit

Besonders im Rheinland wird die Faschingszeit ausgiebig gefeiert. Wochenlang bereiten sich Karnevalsvereine und Tanzgruppen darauf vor. Da sich die Karnevalszeit mittlerweile über mehrere Wochen/Monate zieht, spricht man sogar manchmal von der „fünften Jahreszeit“. Diese beginnt in den meisten Regionen am 11.11. um 11:11 Uhr und geht bis Aschermittwoch.

Weiberfastnacht

Mit der Weiberfastnacht beginnt das wilde Treiben. Die Menschen verkleiden sich und feiern in den Bars und auf der Strasse. Im Rheinland gilt dieser Tag sogar als inoffizieller Feiertag. An diesem Tag ist es Tradition, dass die Frauen den Männern die Krawatten abschneiden. Als Entschädigung gibt es dafür ein kleines Bützchen (Küsschen) von den Frauen. Eine weitere Tradition an diesem Tag ist die Stürmung des Rathauses. Die Frauen „entmachten“ den Bürgermeister und übernehmen die Herrschaft – natürlich nur rein symbolisch.
Rosenmontag

Der Rosenmontag fällt immer auf den Montag vor dem Aschermittwoch, 48 Tage vor dem Ostersonntag und gilt als Höhepunkt der Karnevalszeit. Kilometerlange Rosenmontagsumzüge mit aufwendig geschmückten Wagen, Tanzgruppen und Karnevalsgesellschaften ziehen durch die Straßen und werfen Kamelle in die Zuschauermenge. Kamelle werden die Süßigkeiten genannt. Das Wort kommt eigentlich von „Karamelle“ – also den klassischen Bonbons aus karamellisiertem Zucker. Ein Grund für die großzügige Verteilung der Süßigkeiten ist wahrscheinlich die bevorstehende Fastenzeit, wo diese Leckereien ja eigentlich nicht erlaubt sind.
Faschingsdienstag

Am Faschingsdienstag (auch Veilchendienstag genannt) wird noch einmal ausgelassen gefeiert, denn dies ist der letzte Tag vor Beginn der Fastenzeit – welche heute allerdings nicht mehr so streng genommen wird wie früher. Die Rheinländer haben noch eine ganz besondere Tradition: die Nubbelverbrennung. Während der Karnevalszeit hängt über vielen Kneipen der so genannte Nubbel – eine menschengroße angekleidete Puppe aus Stroh. Diese ist eine Art Sündenbock. Das heißt, dass die Puppe für alle Sünden und Streiche der Rheinländer während der Faschingszeit herhalten muss. Mit der feierlichen Verbrennung der Puppe um Mitternacht sollen diese dann „verziehen“ werden.

Aschermittwoch

Am Aschermittwoch geht die Faschingszeit zu Ende und es beginnt die Fastenzeit. Diese dauert 46 Kalendertage (wobei an den Sonntagen nicht gefastet wird). Die Fastenzeit soll die Menschen an die 40 Tage erinnern, an denen Jesus betend und fastend in der Wüste verbrachte.